Die erste Fotografie eines Menschen wurde im Jahr 1838 von Louis Daguerre aufgenommen. Das Bild zeigt den Boulevard du Temple in Paris und entstand mit einer Belichtungszeit von etwa sieben Minuten. Aufgrund der langen Belichtung verschwanden viele Menschen, die sich bewegten, aus dem Bild. In der linken unteren Ecke ist jedoch ein Schuhputzer zu sehen, der während der Belichtungszeit relativ unbewegt blieb. Diese Aufnahme gilt als die erste bekannte Fotografie, auf der tatsächlich eine Person zu sehen ist, auch wenn die Person eher zufällig im Bild ist und anonym bleibt.
Louis Daguerre war ein franzĂśsischer Maler und Erfinder, der das fotografische Verfahren namens Daguerreotypie perfektionierte und 1839 vorstellte. Die Daguerreotypie war die erste Technik, die es erlaubte, reale Bilder mit relativ kurzen Belichtungszeiten festzuhalten. Dieses historische Foto zeigt neben der Person auf dem Bild auch die Architektur und das Stadtleben im Paris des 19. Jahrhunderts.
Zusätzlich bleibt zu erwähnen, dass vor Daguerres Aufnahme Joseph NicÊphore NiÊpce bereits 1826 das erste Foto der Welt anfertigte, allerdings ohne Menschen darin (ein Blick aus seinem Arbeitszimmer), und dass Daguerre und NiÊpce gemeinsam an der Entwicklung der Fotografie arbeiteten.
Diese erste Aufnahme eines Menschen ist ein bedeutender Meilenstein und wird oft als Beginn der dokumentarischen Menschendarstellung in der Fotografie angesehen.